Teil 3: Etwa 12 Monate vor der Badewanne
Es war nicht alles schön, nein, es war dieses Auf und Ab im Rahmen des Normalen – was auch immer das sein mochte. Eines Abends, als ich auf dem Sofa saß, überkam mich ein eindeutiges Gefühl: ich will ein Kind. Genauer: mein Körper will ein Kind. Jetzt. Bald. Nein, sofort. Auch der Verstand war schnell einverstanden und meine Freundin sah das genauso.
Nur wie sollten wir das anstellen? Wir diskutierten ein paar Tage und dann noch ein paar und noch ein paar mehr und irgendwann war klar, wir wollten einen Vater zu dem Kind. Günstigstenfalls den biologischen. Im Freundeskreis gab es Männer, die in Frage kamen – aber entweder hatten sie eine eigene Familie oder es war sehr aussichtsreich, dass sie mal eine gründen würden. Der Gedanke, dass unser Kind bei seinem eigenen Vater dann möglicherweise immer Nummer zwei bliebe, ließ uns von den heterosexuellen Männern abkommen. Wir brauchten also einen Mann, der sich ebenso wie wir auf die Suche begeben musste und für den es dann ebenfalls nur diese eine exklusive Familie geben würde. Ein schwuler Mann.